Aktion „Kultur in Gefahr“

Wir haben sie gepackt: Unsere Plakate „Kultur in Gefahr“ sind nun verschickt! Sie zeigen das Ungleichgewicht zwischen unserer Arbeit und der Bezahlung. Auf der einen Seite steht das Arbeitsaufkommen und die Erwartungen an die Mitarbeiter*innen in den Zentren, Häusern, Geschichtswerkstätten, Initiativen, Netzwerken, Verbänden und Verbünden, die immer besser ausgebildet sind und immer professionellere Arbeit leisten und auf der anderen Seite die personelle Ausstattung und die Bezahlung.

Kurzer Rückblick der 2. Vollversammlung

Das Bündnis berichtet von den bisherigen Aktionen und Ergebnissen nach über 2 Jahren KulturWert. Es gab einige kreative Aktionen, einen Jahrestagung von Stadtkultur zum Thema und zuletzt ein Gespräch mit Finanzsenator Dressel.

Dieser, so berichten Aktive aus dem Bündnis, sagt zum einen, dass die Bezahlung Sache der Trägervereine sei, er auch nicht alleine über die Förderhöhen entscheiden könne und dass die Stadtteilkultur eine der wenigen Bereiche sei, wo die 1,5 % Steigerung auch in Coronazeiten weitergetragen werde. Zum anderen bietet er an, auch weitere Gespräche zu führen. Als Fazit dieses Gesprächs mit Herrn Dressel hat der Aktivenkreis eine Solidaritätserklärung für unsere Vorstände entwickelt. Wir müssen mehr Menschen aktivieren und den Handlungsdruck erhöhen!
Ein ausführliches Protokoll folgt.

Frohe Ostern! Euer Bündnis KulturWert

Solidaritätserklärung

Das Bündnis KulturWert setzt sich seit einiger Zeit für eine faire, langfristig planbare und transparente Bezahlung in der Soziokultur Hamburgs ein. Zu den Mitgliedern des Bündnisses gehören Mitarbeitende aus Stadtteilkulturzentren, Bürgerhäuser, Initiativen, Community Centern und anderen lokalen Kulturanbietern. Das Bündnis wird von ver.di Hamburg unterstützt und begleitet.

Das Bündnis KulturWert hat es geschafft, all diese Menschen in ihrer Forderung nach einer tarifgerechten Bezahlung zu vereinen.

Unsere Forderung: Faire Tarife für alle!

Nun geht es darum, gemeinsam für diese Forderungen einzustehen. Denn dem Bündnis KulturWert ist es wichtig, dass nicht mehr jeder für sich selbst kämpft, sondern dass hamburgweit fair in der Soziokultur bezahlt wird. Und das geht nur zusammen! Denn wir wollen uns nicht von Einwänden ausbremsen lassen, die sagen: »Das müsst ihr mit euren Trägervereinen als Arbeitgeberin verhandeln«, oder «Natürlich könnt ihr mehr zahlen, aber dann leidet eben das Programmbudget darunter«.

Wir wollen eine langfristige finanzielle Ausstattung, die es möglich macht, alle Mitarbeitenden in der Soziokultur im Rahmen eines Tarifvertrags zu bezahlen. Wir wollen es nicht hinnehmen, dass Forderungen nach fairer Bezahlung durch den Verweis ausgehebelt werden, dass mehr Gehalt für die Beschäftigten zulasten der Programmarbeit geht. Wir wollen einen Tarifvertrag und die Garantie dafür, dass unsere Häuser durch die institutionelle Förderung passend finanziell ausgestattet werden.

Es verdichtet sich, dass es in Zukunft immer schwieriger wird, qualifiziertes Personal für die Leitungen der Häuser, für die Programmarbeit, für die Technik, für die Verwaltung und das ganze Hausmanagement zu bekommen. Die Soziokultur wird zur Zwischenstation, bis etwas anderes, beständigeres gefunden wurde; eine Arbeit die nicht nur ideell sondern auch monetär gewürdigt wird.

Deswegen: die Soziokultur muss zukunftsfähig bleiben!

Hier könnt ihr die Solidaritätserklärung als PDF herunterladen. Wenn ihr das Dokument in einem anderen Format benötigt, meldet euch gerne unter info@kulturwert.org. Die Rückseite ist für das Sammeln weiterer Unterschriften vorbereitet.

Bitte sendet die unterschriebenen Erklärungen bis Ende April per pdf oder Post an: andre.kretschmar@verdi.de oder

André Kretschmar
ver.di Hamburg / Fachbereich Besondere Dienstleistungen
Besenbinderhof 60
20097 Hamburg

Vollversammlung am Do., 25. März um 18 Uhr (digital) via WebEx

Gerade in der aktuellen Situation ist es wichtig, für unsere Arbeits- und Entlohnungsbedingungen einzustehen.
Das können wir nur selbst und gemeinsam für uns tun. Daher brauchen wir deine Unterstützung, deine Meinung und Ideen.
Alle Mitarbeiter*innen müssen zusammenstehen, vom ehrenamtlichen Vorstand bis zur Honorarkraft!
Wir freuen uns auf deine Teilnahme. Gib die Einladungen gern auch an deine Kolleg*innen weiter.

Tagesordnung:

1. Begrüßung
2. Kleiner Rückblick
3. Ideen und Aktionen 2021
4. Austausch und Diskussion
5. Verabredungen

Umfrage an Beschäftigte aus soziokulturellen Einrichtungen und Bürgerhäusern in Hamburg

Ergebnisse zur Bezahlung: mehr als 80% sind angelehnt an einen Tarif und weitere 10% werden nach freier Vertragsgestaltung oder im Aushilfsbereich entlohnt

Ergebnisse zur Wichtigkeit unserer Forderungen: 79% wünschen sich einen gerechten Tarifvertrag für alle, 60% mehr Geld für bedarfsgerechte Personalausstattung, 60% dynamische Anpassung der Förderung bei Tarifsteigerung

Weitere Ergebnisse gern auf Anfrage.

KulturWert beim NDR Chor

Der NDR Chor soll halbiert und dann privatisiert werden. Und das in Corona Zeiten. Da haben wir vielleicht schon einen Vorgeschmack was in Zukunft alles passieren kann. Um das zu verhindern waren wir mit unserem Bündnis am Samstag, 12.09.20 mit dabei und haben an der Kundgebung vor der Stadtbibliothek am Hühnerposten teilgenommen.

Weitere Infos: #ndrCHOR und https://www.dov.org/ndrchor

Warum die Aktion »Weißes Cover«?

Aktion Weißes Cover

Liebe*r Besucher*in,

Sie wundern sich sicherlich, warum das aktuelle Programm Ihres Stadtteilkulturzentrums oder Bürgerhauses des Vertrauens ein wenig fade aussieht und fragen sich vielleicht auch: »Hier fehlt doch was?!“«

Wir haben die Antwort für Sie: Ja genau, hier fehlt etwas!

Im letzten Jahr hat sich das »Bündnis KulturWert«, ein Zusammenschluss von Beschäftigten aus soziokulturellen Stadtteilkulturzentren und Bürgerhäusern in Hamburg gegründet. Unterstützt von der Gewerkschaft ver.di und dem Dachverband STADTKULTUR HAMBURG, setzt sich das Bündnis für eine gerechtere Entlohnung und für die Stabilisierung im Hinblick auf die prekären Arbeitsbedingungen in der Stadtteilkulturarbeit ein. Denn auch, wenn den Besucher*innen und Gästen das oftmals gar nicht so erscheinen mag, kämpfen die Einrichtungen seit langer Zeit mit Themen wie fehlende Personalmittel bei erhöhter Komplexität der Aufgabenbereiche, befristete Arbeitsverträge, Überarbeitung in Teilzeitstellen mit Aussicht auf Altersarmut.

Die städtischen Förderungen, die die Einrichtungen bekommen, sind grundsätzlich viel zu gering, um den Angestellten eine faire Entlohnung oder gar Anspruch auf Tarifleistungen wie Überstundenzuschläge oder Sonderzahlungen (z.B. Weihnachtsgeld) zu gewähren. Dieser Kampf ist kontraproduktiv für die wichtige Arbeit, die wir leisten. Wir bieten Orte der Begegnung und des Austausches. Bei uns kommen Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen zusammen: Beim Basteln und Reparieren, beim Zeichnen und Singen, beim Lernen und Spielen, beim Tanzen und Lachen, beim Diskutieren und Teilen, von klein auf bis ins hohe Alter. Intergenerativ, inklusiv und interkulturell. Aus einem anonymen Nebeneinander im großstädtischen Alltag wird ein anteilnehmendes Miteinander mit gestalterischer Strahlkraft auf die Gesamtgesellschaft.

Zusammen mit Ihnen wollen wir unsere Forderungen in die Öffentlichkeit tragen. Den politischen Verantwortungsträger*innen muss vor Augen geführt werden, welche gesellschaftlich bedeutenden Aufgaben wir tagtäglich erfüllen.  Bei den derzeitigen Arbeits- und Entlohnungsbedingungen fällt es schwer, diesen Anforderungen gerecht zu werden.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!